Eine geerbte Jacke aus hellem Nerz wird zu zwei Felltaschen als Erinnerungstücke für die Töchter… Es startet meist mit einer Anfrage: kann man aus einer Nerzjacke vielleicht zwei Felltaschen anfertigen? Ist die Jacke gut erhalten, dann ist das kein Problem. Wie in diesem Fall: aus einer Nerzjacke werden zwei Taschen in Kombination mit Kalbleder. Das Modell ist eine Abwandlung der Tasche “Barcelona”, schlicht und praktisch mit abnehmbaren Schultergurt und Handgriff.
Die Arbeit startet mit dem Heraustrennen des Futterstoffs. Das wird mit einem Kürschnermesser gemacht.
Ist das Futter herausgetrennt, werden die alten Einlagestoffe entfernt. Einlagestoffe werden zur Formgebung des Pelzbekleidungsstücks eingearbeitet. Die Stoffe stabilisieren das Fell auf der Lederseite und schützen den Futterstoff vor Verschleiß durch die Pelznähte…
Sind alle Stoffe entfernt, wird die Jacke an den Nähten auseinandergetrennt, um einzelne Teile zum Aufspannen zu erhalten. Hier wird der Rücken vorbereitet…
Vor dem Aufspannen wird das Schnittmuster aufgezeichnet…
Dann wird das alte Rückenteil der Nerzjacke – mit der Haarseite zum Holz – auf die Platte gezweckt (mit dem Pressluft-Tacker). Ist alles gut durchgetrocknet, zweckt man das Fellteil ab, zeichnet das neue Muster auf und verstärkt die Nähte auf der Lederseite mit einem Baumwollband, das aufgenäht oder aufgeklebt wird.
Und wenn alles ausgeschnitten – und alle Teile neu zusammengesetzt sind – entstehen zwei neue Felltaschen aus einer Nerzjacke. Hier die fertige Tasche:
Die Nähte sind hellgrau gesteppt, passend zu den silberfarbenen Metallwaren und Reißverschlüssen. Handgriff und Schultergurt aus Kalbleder sind abnehmbar und der Gurt kann auf zwei Höhen an der Seite angebracht werden.